Äthiopien

Ein kulturell reiches, vielfältiges Land mit über 100 Millionen Menschen, 80 Sprachen, etwa dreimal so groß wie Deutschland. Aber auch mit Hunger, Flucht, Dürre, Gewalt. Die Sterblichkeitsrate bei Kleinkindern ist weiterhin hoch - 48 von 1000 Kindern sterben in den ersten fünf Jahren. Die Verbesserung der humanitären und medizinischen Versorgung ist dringend notwendig, um diese Situation zu verbessern.
Seit über zwei Jahren leiden die Menschen unter den Folgen des Bürgerkriegs im Norden Äthiopiens, im Bundesstaat Tigray und den Grenzregionen. Trotz des dramatischen Zustands erhält Äthiopien wenig internationale Aufmerksamkeit.
In Äthiopien leben Freundinnen und Freunde, Verwandte und Familie von uns. Wir fokussieren unsere Hilfe auf die Region "Wollo", rund um den Ort Mersa, unweit der Grenze zu Tigray. Das nächste Provinzkrankenhaus liegt in Dessie, auch hier wollen wir unsere Kooperation langfristig ausbauen.



Mersa - in den Bergen Äthiopiens

Von Addis sind es circa sechs Stunden Fahrt Richtung Norden bis Mersa, die nächst größere Stadt heißt Dessie. Ab hier schlängelt sich die Straße durch die Berge, Paviane sind immer irgendwo am Straßenrand zu sehen. Und immer wieder Menschen zu Fuß unterwegs. Kilometerweit.
In Mersa leben mittlerweile etwa 100.000 Menschen, viele Familien mit Kindern. Und Geflüchtete, Binnenvertriebene. Die Grenze zu Tigray ist nicht weit, dort wurde seit November 2020 gekämpft. Im Sommer 2022 wurden in Mersa, das ohnehin arm und vom Krieg zerstört ist, noch mal 100.000 Geflüchtete notdürftig versorgt. Schulen wurden geschlossen, um den Menschen Obdach zu bieten.
In Mersa gibt es eine Gesundheitsstation und ein Krankenhaus. Alle Geräte und das gesamte Inventar wurden Ende 2021 geplündert. In 2022 konnte das Krankenhaus wieder eröffnen. Durch eine Spendenaktion von uns, konnten wir eine Blutbildmaschine, Kühlgeräte und weiteres medizinisches Material kaufen und mitbringen. Seither sind wir regelmäßig vor Ort und in stetigem Austausch mit der Klinikleitung.